Nach zwei Negativmeldungen gibt es wieder einmal etwas Erfreuliches zu berichten: Swisscom hat über Pfingsten ihre Line-Checker-Datenbank komplett aktualisiert und schaltet nun ADSL bis zu 6,9 km Distanz zur nächsten Ortszentrale auf. Damit profitieren etliche Dörfer nun endlich auch von ADSL, womit die ADSL-Abdeckung mittlerweilen problemlos die 99%-Marke überschritten haben dürfte (Ende Dezember 2003 betrug sie 98,6%).
ADSL wird erfreulicherweise technisch ständig weiterentwickelt und optimiert. Hatte Swisscom in den Anfangszeiten noch häufigere Probleme mit sog. Cross Talking-Effekten (gegenseitiges Übersprechen der Kupferleitungen verschiedener Telefonabonennten im selben Kabel) zu kämpfen, sobald an Orten mit grosser Zentralendistanz mehrere Bewohner ADSL haben wollten, konnten diese Probleme zwischenzeitlich offensichtlich erfolgreich gelöst werden.
Der Distanzupdate vom Dezember 2003 machte beispielsweise bereits einzelne Haushalte in 8236 Büttenhardt SH erstmals ADSL-tauglich, ebenso konnte 8242 Bibern SH mit Ausnahme 2-3 etwas abgelegeneren Siedlungen mit ISDN praktisch überall wieder ADSL aufschalten.
Erfreulicherweise konnte auf Anfrage bei Swisscom BBCS bereits im April die eigene Telefonnummer für die neuen Distanzen aktualisiert werden. Beim Initiator klappte dies seinerzeit am 22. April 2004 bereits, so dass noch am selben Abend die ADSL-Bestellung aufgegeben werden konnte - genau eine Woche darauf funktionierte der Zugang bereits.
Trotz 53 Dezibel Signaldämpfung gemäss wan adsl
linedata near
in Menü 24.8 im ZyXEL-Router
sowie 5,1 km Leitungslänge gemäss Linienkartei der Swisscom
läuft ADSL vollkommen stabil und störungsfrei. Damit konnte die seit
der IP Plus-Kündigung auf einem ISDN-Router basierende
Internetzugangs-Ersatzlösung bereits
wieder abmontiert werden, welche aufgrund der regelmässigen
Auto-Update-Funktionalitäten heutiger Software monatlich seine Fr.
160.- ISDN-Surfkosten (0840er-Surftarif) verursachte. Die Flatrate erlaubt
daher seit dem 29. April 2004 wieder beliebig langes Arbeiten via VNC und SSH auf einem entfernten Server. Dieser
Artikel wurde übrigens bereits auf diesem Weg erstellt.
Ausser 8242 Hofen SH profitierten die Bewohner von 8236 Opfertshofen SH nun ebenfalls von diesem Upgrade, ebenso besitzt jetzt auch in 8242 Bibern SH sowie 8236 Büttenhardt niemand mehr eine zu grosse Distanz.
Zuallerst einmal sollte man jetzt seine Telefonnummer mit dem ADSL-Linecheck erneut prüfen und im Falle eines negativen Ergebnisses sich als Interessent ins dortige Formular eintragen, um sein Interesse an ADSL gegenüber Swisscom kundzutun. Anschliessend lohnt es sich in vielen Fällen (speziell dort, wo als Grund ausschliesslich eine zu grosse Distanz zurückgemeldet wird), Swisscom unter Tel. 0844 854 134 anzurufen oder E-Mail an fws.spoc-bbcs@swisscom.com zu senden mit der Bitte, dass man die Distanz sowie technische Einschränkung individuell abklären sollte. In einzelnen Fällen stimmt nämlich die über Pfingsten vereinfacht berechnete Distanz nicht genau, so dass die genauen, gemäss Linienkartei ermittelten Werte dennoch ein Aufschalten erlauben.
In 8236 Opfertshofen SH ist es besonders auffällig, dass sämtliche ISDN-Bsitzer auch nach dem Distanzupgrade immer noch eine zu grosse Distanz im Line-Check vorfinden, während sämtliche Analoganschlussbesitzer ohne technische Einschränkung ihr ADSL seit Pfingstmontag ohne Wenn und Aber bei einem beliebigen Anbieter jederzeit bestellen können. Dies kommt daher, dass die Analogtelefonie gegenüber ISDN weniger Signalsektrum belegt (nur bis 4 kHz, während ISDN auf dem U-Bus Signale bis 120 kHz wegen den beiden B-Kanälen sowie D-Kanal benötigt). Daher liegt das Signalfrequenzspektrum bei Analog für den Upstream entsprechend tiefer, was aufgrund der tieferen Frequenzen eine deutlich geringere Signaldämpfung ergibt, weshalb Swisscom bei Analog einige hundert Meter zusätzliche Distanz für die ADSL-Aufschaltung zulässt.
Ausser Distanz und Anschlusstyp entscheiden bei einer individuellen Abklärung häufig auch der Adernquerschnitt (Kabeldicke) sowie Freileitungstyp (ganz alte Bronze, verdrillt oder abgeschirmte Schlauchleitung), ob eine ADSL-Aufschaltung noch möglich ist oder nicht.
Aus diesem Grund sollten ISDN-Besitzer noch zusätzlich die Situation für Analog abklären, wenn sie wieder auf POTS umstellen würden. Weiterführende Informationen
In der Vergangenheit, als ADSL noch unbekannt war, wurden beim Ausbau des Festnetzes Neubauten über einen Multiplexer geschaltet, damit die bestehenden Kupferadern bis zur Zentrale mehrfach genutzt werden können. Daher kommt es oft vor, dass ein Teil der Dorfbewohner direkte Kupferleitungen besitzt und somit ADSL bekommen kann, während die anderen, welche am Multiplexer angeschlossen sind, ADSL nicht erhalten.
Da ein Auswechseln des Hauptstrangs bis zur Zentrale aus Kostengründen häufig nicht in Frage kommt, schlägt das Initiativkomitee in solchen Fällen eine unkonventionelle Idee vor: Häufig gibt es Telefonabonnenten, welche ADSL haben könnten, dies jedoch niemals brauchen werden (z.B. ältere Frau, welche gar keinen PC besitzt), so dass es sinnvoll sein kann, eine Liste der ADSL-Interessenten, die ihr ADSL noch nicht haben können, zusammentragen, zugleich gleich viele Telefonnummern zusammentragen, welche ADSL haben könnten aber nicht brauchen. Mit einer solch koordinierten Aktion hätte dann Swisscom die Möglichkeit, die Anschlüsse im Verteilkasten und Zentrale gezielt so vertauschen zu können, dass im Idealfall jeder ADSL-Interessent zu seinem ADSL kommt und Swisscom ebenfalls mit dem minimalen Kostenaufwand auskommt, um ADSL kurzfristig zu ermöglichen, da ein Cablex-Mitarbeiter nur einmalig herausfahren müsste.
Eine solche Tauschliste liesse sich während einer Gemeindeversammlung zusammenstellen, wo sich die ADSL-Interessenten und ADSL-"Spender" direkt melden könnten.
Mittlerweilen darf eigentlich erfreulicherweise festgehalten werden, dass die Botschaft dieser Aktion bei Swisscom vollständig angekommen ist, denn im europäischen Vergleich darf sich die hohe ADSL-Abdeckung inzwischen wirklich sehen lassen! Daher gedenkt das Initiativkomitee, die Aktion demnächst offiziell abzuschliessen.
Aus diesem Grund werden Unterschriften noch bis Ende August 2004 entgegengenommen. Anschliessend werden die gesammelten elektronischen Unterschriften wie ursprünglich vorgesehen bei der ComCom zusammen mit einem kurzen Schlussbericht eingereicht, welcher auch hier publiziert wird.